„Die Parlamentarier haben einer Handvoll Monopole aus dem Silicon Valley heute eine wichtige Lektion erteilt: Eurer Marktmacht können Grenzen aufgezeigt werden – die kommerzielle Ausbeutung unserer wertvollen Inhalte wird zukünftig nicht mehr toleriert“, so Grünberger weiter. Nun gilt es laut Grünberger darauf zu achten, diese Standhaftigkeit auch in den Trilog-Verhandlungen zwischen Rat, Kommission und Parlament beizubehalten. „Europa muss jetzt Stärke zeigen und sicherstellen, dass die US-Konzerne das Ergebnis in der Nachspielzeit nicht mehr umdrehen können“, so Grünberger, der in diesem Zusammenhang auch die zentrale Rolle der österreichischen EU-Ratspräsidentschaft hervorhob.
Freude auch bei IFPI, VÖP und Filmwirtschaft
Franz Medwenitsch, Geschäftsführer des Verbands der österreichischen Musikwirtschaft (IFPI), zeigt sich ebenso erfreut: „Die heutige Entscheidung des EU-Parlaments ist ein Meilenstein auf dem Weg zu einer fairen Entlohnung der Kreativen durch die Internet-Konzerne. Die Abgeordneten haben wohl überlegt entschieden und sich auch nicht durch die beispiellose Desinformationskampagne von Google, Facebook und Co. verunsichern lassen. Durch die Schaffung von gleichen Spielregeln für alle werden digitale Innovationen und konkurrierende Angebote – ganz im Sinne der KonsumentInnen – gefördert. Jetzt gilt es, die Richtlinie mit einem Beschluss der Mitgliedstaaten ins Ziel zu bringen. Die österreichische Ratspräsidentschaft hat dabei eine Schlüsselrolle und es gibt positive Signale der österreichischen Regierungsverantwortlichen.“
Auch Corinna Drumm, die Geschäftsführerin des Verbands Österreichischer Privatsender (VÖP), begrüßt das heutige Votum im EU-Parlament: „Die Mehrheit der Parlamentarier hat sich auf die Seite der Medien- und Kulturschaffenden gestellt und damit dem Vampirismus der US-Digitalgiganten klare Grenzen gesetzt. Ich bin zuversichtlich, dass der finale Kompromiss mit dem Rat allfällige noch bestehende Unschärfen beseitigen wird. Wichtig ist jedoch dieses klare Zeichen des EU-Parlaments für Kreativität und für den Schutz des geistigen Eigentums.“
„Es ist ein wichtiger Schritt und ein wichtiges Signal das ‚intellectual property‘ aufzuwerten und in Europa für den Schutz der Kreativen, der Urheber und Rechteinhaber zu sorgen“, so Filmproduzent Danny Krausz in seiner Funktion als Obmann des Fachverbands der Film- und Musikwirtschaft in der Wirtschaftskammer. „Inhalte werden verfügbar bleiben, allein weil man nur über Inhalt konkurrenzfähig sein kann. Es war dringend notwendig, dass man den Schöpfern endlich finanziellen Respekt erweisen muss.“