Das beherrschende Thema der Vollversammlung war naturgemäß die Auswirkungen der Corona Pandemie. „Die Printbranche verzeichnet einen Rückgang im Anzeigengeschäft von in Summe 45 – 50 Mio. Euro. Auf Magazine und Illustrierte entfällt davon bis Anfang Mai ein Rückgang von in Summe 20 Mio. Euro. Zahlreiche Werbekunden haben aufgrund des verordneten Lockdowns ihre Werbekampagnen und Schaltungen storniert. Diese Storni können zum überwiegenden Teil – trotz des Anlaufens der Wirtschaft – nicht mehr aufgeholt werden. Ganz besonders schwer haben es die Branchen Tourismus, Hotellerie, Gastronomie und Textil getroffen, welche für viele unserer Mitgliedsverlage wichtige Kooperations- und Werbekunden darstellen. Ebenso schwerwiegend für unsere Mitgliedsverlage ist der Totalausfall aus dem Geschäftsbereich der Konferenz und Fachveranstaltungen“, so Gradwohl in ihrem Befund zur Zeitschriftenbranche.
„Gerade in Zeiten der Krise kommt den Österreichischen Zeitschriften- und Fachmedien als Informationsdienstleister eine wichtige und entscheidende Rolle zu. Sachliche Information ohne Panikmache, aber auch unabhängig von politischen Strömungen und Tendenzen stellen die Grundprinzipien eines qualitativ hochwertigen Journalismus dar. Ein Journalismus der in Krisenzeiten eine tragende Säule der Demokratie darstellt. Eine Demokratie, die krisenbedingt ohnedies am Prüfstand steht“, so Gradwohl weiter.
Gerald Grünberger, ÖZV-Geschäftsführer, betonte in seinem Bericht den Wert einer starken Interessensvertretung und den Anspruch des ÖZV auch in schwierigen Zeiten die Mitgliederservices auszubauen: „Der Wert eines gemeinsamen Branchenverbandes, der Interessen bündelt, ist gerade in Krisenzeiten von Bedeutung. Der ÖZV kann jedoch nur eine starke Stimme der Branche sein, wenn möglichst viele Marktteilnehmer als Mitglied auch am Verbandsgeschehen teilnehmen“, so Grünberger abschließend.