Der Zeitschriftenpreis wird vom ÖZV seit 1983 an herausragende journalistische Arbeiten vergeben. Die Verleihung konnte im letzten Jahr pandemiebedingt aufgrund des Lockdowns nicht abgehalten werden und fand nunmehr im Bundeskanzleramt im Beisein von Medienministerin Susanne Raab statt. In ihrer Keynote thematisierte die Ministerin die Bedeutung von Fachmedien für die österreichische Medienlandschaft. „Die Medienbranche lebt von den tollen Leistungen der Journalistinnen und Journalisten in ihren jeweiligen Fachbereichen. Ich freue mich, dass auch heuer wieder großartige Beiträge mit dem Österreichischen Zeitschriftenpreis ausgezeichnet werden können. Umso mehr Freude bereitet es mir dann, wenn sowohl die Preisträgerinnen und Preisträger als auch die Inhalte ihrer ausgezeichneten Beiträge so divers und unterschiedlich zusammengesetzt sind“, sagte Ministerin Raab.
Claudia Gradwohl, Präsidentin des Österreichischen Zeitschriften- und Fachmedienverbands, betonte: „Das Ziel des Zeitschriftenpreises ist es, den hervorragenden Journalismus in den heimischen Zeitschriften und Fachmedien vor den Vorhang zu holen und zugleich die Vielfalt der österreichischen Zeitschriftenlandschaft zu zeigen. Die heute prämierten Journalistinnen und Journalisten stehen in besonderem Maße für die Expertise und Glaubwürdigkeit der heimischen Fachmedien und Zeitschriften, die auch von den Leserinnen und Lesern geschätzt werden.“
Mehr als 60 Einreichungen in sechs Kategorien
Die Fachjury, bestehend aus dem Geschäftsführer der Österreichischen Medienakademie Nikolaus Koller, der Kommunikationswissenschaftlerin Julia Wippersberg, dem Chefredakteur des Fachmagazins „Österreichs Journalist:in“ Georg Taitl, dem Herausgeber des Monatsmagazins „DATUM“ Sebastian Loudon, dem Chefredakteur der Branchenzeitschrift „Horizont“ Jürgen Hofer und ÖZV-Geschäftsführer Gerald Grünberger, befasste sich mit mehr als 60 Einreichungen.
In der Kategorie „Politik und Wirtschaft“ zeichnete die Jury „Holzkurier“-Chefredakteur Gerd Ebner mit dem Österreichischen Zeitschriftenpreis 2021 aus. Im prämierten Beitrag „Warum steigen die Preise derart stark?“ analysiert er mit viel Fachkenntnis, aber dennoch leicht verständlich und präzise die Situation in der europäischen Holzbranche.
„Bauer sucht Erben“, eine Reportage von Juliane Fischer und Katharina Kropshofer für das Monatsmagazin „DATUM“, überzeugte in der Kategorie „Lifestyle, Gesundheit & soziale Verantwortung“. Fischer und Kropshofer thematisieren darin den Strukturwandel in Österreichs Landwirtschaft und ein Problem, das immer häufiger auftritt: die fehlende Hofnachfolge sowie die damit zusammenhängenden Generationenkonflikte in Bauernfamilien. Außerdem beleuchten sie, welche Erfahrungen mit der sogenannten außerfamiliären Hofübergabe gemacht werden.
Veronika Ellecosta widmet sich in ihrer Reportage „Gewissenhafte Jäger“, ebenfalls erschienen im „DATUM“, dem Phänomen der „Jeganer“, also Anhängerinnen und Anhängern einer neuen Jagdethik, die aus dem Jagen wieder einen naturverbundenen Akt machen wollen. Für diesen Einblick in ein bisher kaum behandeltes Thema wurde ihr der Zeitschriftenpreis in der Kategorie „Umwelt, Jagd und Natur“ verliehen.
Breites Themenspektrum: Von Impfungen für Haustiere bis hin zu News aus der Fahrradszene
In der Kategorie „Wissenschaft, Technik und Forschung“ überzeugte Stephanie Scholz mit der Artikelstrecke „Forschung, Impfung, Schutz. Impfstoffentwicklung in der Tiermedizin“ aus dem „VETMED Magazin“. Darin geht sie unter anderem der Frage nach, wie neue Impfstoffe in der Tiermedizin entwickelt werden, welche Schritte dafür notwendig sind und wie Haustiere vor Infektionskrankheiten geschützt werden können.
In der Kategorie „Corporate Publishing“ entschied sich die Jury für die Radlobby ARGUS – Arbeitsgemeinschaft Umweltfreundlicher Stadtverkehr. Deren Fahrradmagazin „Drahtesel“ erscheint einmal im Quartal und richtet sich an Rad-Interessierte, Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger, Verkehrsplanerinnen und Verkehrsplaner sowie an Mitglieder von Radlobby-Vereinen. Im Magazin werden unter anderem kulturelle, verkehrspolitische, gesundheitliche und touristische Aspekte des Radfahrens beleuchtet. Stellvertretend nahm Andrzej Felczak, Vorsitzender der Radlobby, die das Heft herausgibt, den Preis entgegen.
Nachwuchspreis für sensibles Porträt einer Oma-Enkel-Beziehung
Der Dr. Rudolf Bohmann-Nachwuchspreis wird alle zwei Jahre vergeben. 2021 geht die Auszeichnung an Gabriel Proedl für seinen Beitrag „Free Oma“, erschienen in der Wochenzeitung „Die Zeit“. Darin beschreibt der Jungjournalist einfühlsam und mit viel Liebe zu den kleinen Gesten die besondere Beziehung zu seiner Großmutter.
Weitere Impressionen der Verleihung finden sich im Fotoservice des Bundeskanzleramtes unter https://fotoservice.bundeskanzleramt.at/